Ich muss sagen, ich bin von dem, was da aus den Boxen dröhnt, wirklich sehr überrascht. Bereits der Opener "Vessel & vine" führt mich zu FUGAZI, und so geht es im Prinzip auch weiter. Vielleicht noch hier und dort etwa GIRLS AGAINST BOYS und eine kleine Prise Emo, "The light of passing cars".
Insgesamt stehen zwölf Songs zur Auswahl. Passenderweise heißt ein Song auch gleich "Washington geometry". Aber die fünf von LUCKY NINE kommen von der Insel und sind keine unbeschriebenen Blätter.
Allen voran Colin Doran, der Ex-HUNDRED REASONS-Sänger. The LUCKY NINE aber einfach als HUNDRED REASONS-Nachfolgeband abzutun, wäre doch etwas zu einfach. Diese ruhigeren, melodischen Songs gibt es natürlich auch, "Jacques molay is avenged!" - nur sind die mir irgendwie zu glatt und zu mtv-mäßig.
Aber keine Angst, es gibt nicht nur schöne Melodien. Songs wie "The problem" reißen ein Loch in deinen Schädel und blasen deinen Kopf frei. So frei, dass du dich dabei ertappst, wie du mit deinem Kopf im Takt gegen die Wände schlägst.
Wer auf satten Hardcore im D.C.-Style mit einigen ruhigen Passagen steht, darf sich durchaus angesprochen fühlen, mein Gesamteindruck bleibt aber zwiespältig. (40:17) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Kay Werner