Lucja Romanowska ist 1983 in Polen geboren, kam 1997 nach Deutschland und lebte selbst etwa zehn Jahre lang im Bauwagen oder unter der Brücke. Seit 2006 ist sie nun in Hamburg als freie Photographin tätig.
Diverse Impressionen aus dieser Zeit und darüber hinaus hat sie mit ihrer Kamera festgehalten. Die Menschen, die hier abgebildet sind, spiegeln eine ganz eigene Facette von Punk wider. Wir treffen sie an den Bahnhöfen, Stadtplätzen, Fußgängerzonen an.
Wie reagieren wir, die Gesellschaft auf sie!? Gebe ich Geld, zahle ich jemandem eine Flasche Bier, verschenke ich eine Zigarette? Ich frage mich heute, nach meinen ganz eigenen Erfahrungen am Rande, was wirklich Freiheit ist.
Im Vorwort zum Bildband schreibt Jan Off über den Straßenpunk-Alltag. Ist es nicht minder spießig, stressig unter diesen Bedingungen zu überleben, während der Rest von uns eben in einem sauberen, sicheren und verschlossenen Zuhause und an unseren Arbeitsplätzen, auch mit Dresscode, dafür sorgen muss? Worin unterscheiden sich die elementaren Bedürfnisse dieser „normalen“ Gesellschaft von all den alternativen, autonomen, libertären und selbst verwalteten Einrichtungen, Oasen und Zentren? Die Bilder ermöglichen nur einen kleinen Einblick, ob Momentaufnahme oder mit künstlerischem Hintergrund.
Sie liefern aber keine Antworten, sollen sie? Vielleicht aber hilft Lucjas weitere Buchempfehlung „luft sprengen“ von Toby Hoffmann, um hier einen kleinen Schritt weiter zu kommen. Ein Buch mit Bildern, die ganz ohne weitere Wertung zum Nachdenken anregen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Simon Brunner