MAURACHER

Loving Custodians

Es kracht, fiept und piept aus dem Computer, eine junge Dame singt dazu, eine verzerrte Gitarre setzt ein. Hubert Mauracher lebt in Wien, wo er sich mittlerweile einen Namen in der Elektroszene gemacht hat.

Und genau das hört man auf der ersten Nummer seines dritten Albums auch. Nach diesen knapp drei Minuten ändert sich die Richtung, die Gitarren werden lauter, der Computer rückt in den Hintergrund, der elektronische Solokünstler Hubert Mauracher wird zur vollwertigen Indierock-Band MAURACHER.

"Rosary girl", der zweite Song, wurde auf den österreichischen Indie-Radiostationen bereits rauf und runter gespielt. Zu Recht, denn diese Nummer ist Atmosphäre pur, Gänsehaut garantiert.

Genauso geht es auch weiter, "Anytime" nimmt dich gefangen, die Gitarren schrammeln gemäßigt dahin, der Computer spuckt ins Hirn gehende Melodien aus. Egal, wer schneller, wer lauter ist, die Gitarren oder die künstlichen Töne, das Ergebnis bleibt dasselbe: Du sitzt vor dem CD-Player und kommst nicht mehr weg, wenn Sängerin Maja Racki dich wie bei "Butcher boy" oder "Nostalgia" gerne einmal anschreit, wenn sich der Refrain wie bei "Lost" ins Gedächtnis brennt und beliebig im Kopf abspielbar wird, ohne auf einen iPod oder ähnlichen Schnörkel zurückgreifen zu müssen.

Jeder Song dieses Albums ist ein Hit, ein Klassiker, mal leicht, mal schwer, mal einschmeichelnd, verzaubernd, mal alles wegblasend. Wenn dann nach der Punkrock-Hymne "Tirana" der ganze Zauber vorüber ist, ist es ratsam, erst einmal etwas zu trinken, sich Nahrung zu holen, auf Repeat zu drücken und sich auf eine lange Nacht auf dem Sofa einzustellen.

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