Die Zeiten, in denen Blues und Punk einander nicht abkonnten, sind ja lange her. Ab und an taucht auch immer wieder eine Combo auf, die beide Genres ganz nett verknüpft, und seltsamerweise muss man dafür gar nicht bis in die USA fahren.
Die Möchtegern-NewYorker kommen aus Darmstadt und klar, sofort denkt man bei so einer Gitarre-Bass-Duo-Kombination an die WHITE STRIPES oder eben auch an die CRAMPS. Der Stiefel, den die beiden runterspielen, ist zumindest ähnlich dreckig, monoton und reduziert wie das, was Lux Interior und Poison Ivy so trieben, und erinnert manchmal in seinem heulenden Wahnsinn auch an Gestalten wie Haunted George oder wirkt wie eine zottelige Version von Link Wray.
Schwitziger Rock’n’Roll im besten dreckigen Sinne, das ist so eine Klischeeformulierung, die mir durch den Kopf schießt – aber wenn es doch stimmt? „Loud & Proud“ macht auf alle Fälle Laune und ist natürlich auch soundmäßig so ungeschliffen, als hätte man es live aufgenommen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Gary Flanell
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Dirk Klotzbach