JOHN CARPENTER

Lost Themes

Mit 67 Jahren hat John Carpenter, Regisseur von Genreklassikern wie „Die Klapperschlange“ oder „Halloween“, jetzt sein erstes Soloalbum aufgenommen. Das klingt im ersten Moment spektakulärer, als es eigentlich ist, denn schließlich war Carpenters eigentliches Betätigungsfeld immer der Film, andererseits hat die von ihm in der Regel selbst komponierte Musik stets eine besondere Bedeutung gehabt.

Und auch über seine Filme hinaus konnten Carpenters musikalische Themen ein erstaunliches Eigenleben entwickeln, bis hin zu seltsamen Disco-Remix-Platten. Inspiriert war Carpenter dabei stark von den Pionieren der Synthesizer-Musik wie etwa TANGERINE DREAM.

Seine Filmmusik ging dabei aber über die Ebene der reinen Kopie hinaus und konnte mit äußerst simplen kompositorischen Ideen unglaublich charakteristische Momente kreieren. Auch wenn „Lost Themes“, eingespielt mit Sohn Cody und Patenkind Daniel Davies, nicht direkt mit bestimmten Filmen von Carpenter verknüpft ist, erinnert das Album natürlich dennoch stark an dessen Soundtracks.

Mit dem Unterschied, dass das Material deutlich songorientierter ist, umgesetzt von einer richtigen Rockband, und dementsprechend voluminös klingt. Selbstzitate lassen sich dabei natürlich nicht umgehen, sind sogar erwünscht, und so macht es wirklich viel Spaß, wie Carpenter hier mit analogen Synthesizer-Teppichen seinen nicht weit von GOBLIN angesiedelten Prog-Elektro-Rock in die Moderne transportieren konnte.