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LORNE MALVO

Murailles

Bevor die erste halbe Minute dieser Platte vorbei ist, habe ich noch nicht einmal den Titel derselben gelesen. Auf den schnellen und einnehmenden Anfang dieser fünf Screamo/Hardcore-Songs folgen deutlich sanftere und ruhigere Passagen, in denen ich es nachholen kann: LORNE MALVO, der Name einer Figur aus der Serie „Fargo“, kommen aus Le Mans und haben nach einer Self-titled-EP im Jahr 2020 nun weitere Songs nachgelegt. Auf „Mureilles“ (Mauern) pendeln sie sich größtenteils in einem ausufernden instrumentalen sowie melodiösen Spiel und vorwärts getriebenen schnelleren Parts ein. Das Geschrei, zum Beispiel in schöner Zweiteilung in „Paris – Le Mans“, passt hervorragend und trägt viel von der emotionalen Ergriffenheit. Diese ist textlich genretypisch („Et rompu au désespoir“ – „Und zerbrochen in Verzweiflung“). Anders als das Cover vermuten lassen würde, engen die Mauern nicht ein, sondern reflektieren den Schall in die Ferne und geben damit den Stimmen Raum. Dies wird im Lied „De l’urne a l’ancolie“ durch cleanen Gesang – subtil im Hintergrund – wiedergegeben. Das Ganze ist für Fans von getragenem französischem Screamo à la GANTZ, AUSSITÔT MORT oder LE PRÉ OÙ JE SUIS MORT sehr zu empfehlen. Beschlossen wird die äußerst kurzweilige LP, wie sie begonnen hat: durch einen nach vorne treibenden Part, der mich zum Umdrehen der Platte bewegt.