KALEL

Lolita CD

Einen weiteren Beweis, was passiert, wenn hauptamtliche Hardcoreler versuchen wollen, anspruchsvolle Ergüsse der Richtung TOOL/A PERFECT CIRCLE abzulassen, liefert das KALEL-Debüt "Lolita". BREAKDOWN´s Mike Dijan (Gitarre), Harry Kazakos (Bass) und Lou Medina (Drums) haben sich mit Sänger Jammi York verschanzt und zur Abwechslung des alltäglichen Hardcoregeschäfts eine Platte aufgenommen, die musikalisch irgendwo zwischen den beiden genannten Bands, LED ZEPPELIN und PINK FLOYD liegen soll.

Der Zusatz "soll" ist hier besonders wichtig, denn das Problem an der ganzen Sache ist nunmal die, mit den Originalen verglichenen, geringeren Qualitäten der einzelnen Musiker. Dieser Stil ist zwar sicherlich eine Inspiration für viele heutige Bands, aber für deren fachgemässe Umsetzung wird halt ein enormes Mass an musikalischer Raffinesse vorausgesetzt.

Auch wenn KALEL durch gelegentliche Hardcoreausbrüche versuchen, aus ihrem selbst auferlegten Engraum auszubrechen, scheitern sie doch spätestens bei den anspruchsvoll angedachten Passagen.

Nichts gegen die Band, aber ihnen wird spätestens im Studio klargeworden sein, dass sie eben nicht Maynard Keenan, Adam Jones, Danny Carey oder Justin Chancellor heissen und auch von deren Ideenreichtum noch meilenweit entfernt sind.

Netter Versuch, der leider völlig nach hinten losgeht.