Während meiner Reisen durch Norwegen stöbere ich immer wieder in diversen Plattenläden und lege mir auf Verdacht die eine oder andere Platte norwegischer Bands zu und bisher bin ich selten total enttäuscht worden.
Vielmehr habe ich auch schon viele kleine und große Perlen, wie ich sie zu nennen pflege, gefunden. Und eine Perle im wahrsten Sinne des Wortes ist die Debüt-Live-LP von SALONGÖRKESTERET aus Oslo.
Wie auch immer man die Musik einordnen mag, es dominieren Banjo, Mandoline und Ukulele. Die Norweger bezeichnen den Sound als Blackgrass oder Death Polka. Am ehesten kann man sie vielleicht mit ELÄKELÄISET aus Finnland vergleichen, zumindest was den Spaßfaktor anbelangt.
Sicher ist eins, angefangen vom ersten Track, einem Cover des BEASTIE BOYS-Klassikers „(You gotta) Fight for your right (To party!)“, über „Breaking the law“ von JUDAS PRIEST und „Tainted love“ von SOFT CELL bis hin zu „To fulle menn“ von Norwegens Punkband Number one JOKKE & VALENTINERNE sind alle Nummern kleine Partyhymnen.
Die teilweise norwegischen Texte erzeugen zusätzlich ein Feeling, das man schwer beschreiben kann. Auf jeden Fall macht die Platte viel Spaß und live müssen die Osloer der absolute Hammer sein.
Zu empfehlen ist auch ihre erste EP „Endelig Singel“ mit Coverversionen von unter anderem SEX PISTOLS, PUBLIC IMAGE LTD., KVELERTAK und NAPALM DEATH, allerdings dürfte sie nur noch schwer zu bekommen sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Arnim Bohla