Waren die bisherigen Veröffentlichungen aus der Reihe mit technisch überarbeiteten Bootleg-Live-Aufnahmen der legendären Krautrockband CAN rein instrumental, ist bei dieser im L’Olympia in Paris aufgenommenen Doppel-CD und -LP der kürzlich verstorbene Damo Suzuki zu hören, der ab 1970 den (offenbar hinsichtlich seines psychischen Zustands nicht mehr tragbaren) Malcolm Mooney ersetzte. Dadurch wird die Musik von CAN deutlich greifbarer, denn bei den bisherigen Live-Aufnahmen wusste man nie so genau, wo es noch einen echten Bezug zu den Studioplatten gab oder sich die Band nur in eine Form von Trance-Musik hineinsteigerte und -improvisierte. Letztendlich machen einen auch die Stücke „Live in Paris 1973“ in dieser Hinsicht nicht wirklich schlauer, die offenbar zum Teil auf den Songs „One more night“, „Spoon“ und „Vitamin C“ vom 1972 erschienenen vierten Album „Ege Bamyasi“ basieren. Sowohl klangtechnisch als auch musikalisch ist „Live in Paris 1973“ die bisher beste Veröffentlichung in dieser Reihe, bei der sich CAN in einen regelrechten Rausch spielen, der absolut mitreißend ist und die Klasse und Ausnahmestellung der Band innerhalb dessen, was mit Krautrock beschrieben wird, beeindruckend unter Beweis stellt. Auch wenn solch eher improvisierte Musik aufgrund ihres etwas unfokussierten Charakters auf den Zuhörer oft frustrierend wirken kann, gehören CAN auf jeden Fall zu den Bands, denen dabei wirklich eine wilde tranceartige Performance gelingt. Einziger Wermutstropfen ist, dass der finale Track nach knapp 14 Minuten etwas abrupt endet.
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