Live-Platten, auch so ein ständiges Ärgernis, denn die wenigsten sind tatsächlich legendär oder notwendig und gehen im besten Fall als halbwegs akzeptable Ersatzbefriedigung für verpasste Konzerte durch.
Auch „Live At The Lexington“ wird kaum in den Kanon wirklich bedeutsamer Konzertmitschnitte aufgenommen werden, aber wer Fan von THE HOUSE OF LOVE ist und für deren Konzerte nicht bis England fahren wollte, bekommt mit diesem CD/DVD-Package zumindest in Ton und Bild einen guten Eindruck von den Qualitäten der Band.
Die hatte erst kürzlich nach der Neuauflage ihres exzellenten Debüts von 1988 mit „She Paints Words In Red“ ein erfreulich gutes neues Album aufgenommen und ist 2013 damit auch auf Tour gewesen.
Und so liefert „Live At The Lexington“ mit 14 Stücken eine schöne Mischung aus alten und neuen Songs, darunter Hits wie „Christine“ oder „Road“, die den charakteristischen Sound der Band zwischen Britpop und Shoegaze gut auf den Punkt bringen.
Wobei gerade der Opener, das rockige „Destroy the heart“ (eine Nicht-Album-Single von 1988), zeigt, wie viel Biss und Energie THE HOUSE OF LOVE heute immer noch besitzen, nicht zuletzt wegen ihres charakteristischen Frontmanns Guy Chadwick.
Für den Rest der Menschheit eine wahrscheinlich nicht weiter bedeutsame Veröffentlichung, die aber als eine Art „Best Of“-Platte im Live-Gewand dennoch prächtig funktioniert.
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