"Es geschehen noch Zeichen und Wunder!", das ist bei meiner Großmutter ein Ausspruch angesichts großer Überraschung (früher war das etwa der Fall, wenn ich mal mein Zimmer aufgeräumt hatte), und wäre sie wie ich Fan des großen Tim Warren von Crypt, wäre die Tatsache, dass nach über fünf Jahren und ca.
genauso vielen Umzügen das Album einer neuen Band auf dem stilprägendsten Rock'n'Roll-Label der letzten 20 Jahre erschienen ist, wohl Grund für so einen Ausruf. Die LITTLE KILLERS, die vor diesem Album meines Wissens nach nur eine 7" ebenfalls auf Crypt veröffentlicht haben, kommen aus New York, sind ein Trio mit zwei Damen - Sara und Kari - an Bass und Schlagzeug und einem Kerl - Andy - an Gitarre sowie Mikro.
Und so jung und frisch und unbelastet (im Info geht in Sachen Namedropping rein gar nichts) die Band ist und klingt, so frisch geht sie auch zur Sache, allerdings nicht ohne die musikalische Tradition ihrer Heimatstadt zu vergessen: klassischer HEARTBREAKERS-Rock'n'Roll, der live wohl extrem abgeht und den missmutigen alten Sack aka Tim Warren (sorry, man!) so begeistert und beeindruckt hat, dass er seinen aus zu viel Generve und Gestresse entstandenen Entschluss revidierte, nie wieder Platten mit aktuell existierenden Bands zu machen.
Wie mir selbst die LITTLE KILLERS gefallen? Eine rauhe, sehr lässig rockende und rollende Scheibe, die dabei aber erstaunlich ruhig und weniger wild ausgefallen ist, als man das auf einem Label mit dieser Geschichte vermuten würde.
Aber wenn man dann einen Song wie "99 cents" drei-, viermal gehört hat, merkt man, dass da was geklickt hat. Und jetzt wäre natürlich eine kleine Europatour nicht schlecht ... (27:33) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Lars "Abel" Gebhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller