LITE

Phantasia

Seit TORTOISE Mitte der 90er quasi den Indierock revolutionierten und Instrumentalmusik dort einen gleichberechtigten Platz zuwiesen, hat sich die Idee von Postrock irgendwie totgelaufen, besitzt aber dennoch für viele neue Bands nach wie vor eine große Faszination.

So auch für die 2003 in Tokio gegründeten LITE, die auf ihrem zweiten Album komplexen Math-Rock der gehobeneren Sorte zum Besten geben. Wo andere Bands mit einschläferndem selbstverliebten Gefrickel für wenig Begeisterung sorgen können, besitzen LITE auf jeden Fall eine Dynamik und Aggressivität, die sie auch verstärkt in die Nähe einer Band wie SHELLAC bringt.

Letztendlich fehlt es LITE an einem wirklich charakteristischen Sound, der über die Platte hinaus im Gedächtnis haften bleibt. Wobei "Phantasia" über die Laufzeit von 47 Minuten auf jeden Fall ihre Qualitäten besitzt, die sich aber eher in ihrer grundsätzlichen Kinetik manifestiert als in wirklich eigenständigem Songwriting - man hat das alles irgendwie schon mal gehört, inklusive gewisser Progrock-Einflüsse.

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