LILYHAMMER - DIE KOMPLETTE 1. STAFFEL

Mit dem Tod von James Gandolfini muss man sich als „The Sopranos“-Fan wohl jede Hoffnung auf eine Fortsetzung der Serie abschminken. Mit Steven Van Zandt (Gitarrist in Bruce Springsteens Band, Besitzer des Wicked Cool-Labels, Garage-Rock-Radio-DJ) kehrte 2012 allerdings einer der tragenden Charaktere auf den Bildschirm zurück: der ewig grummelnde Silvio Dante feierte mit der Ausstrahlung von „Lilyhammer“ im norwegischen Fernsehen sowie via Netflix in den USA seine Auferstehung.

Freilich nicht als Silvio, sondern als Frank „The Fixer“ Tagliano. Aus rechtlichen Gründen war ein direkter Bezug zu den Sopranos wohl unmöglich, doch dass „Lilyhammer“ einen Handlungsarm der Mafia-Serie weiterspinnt, ist unverkennbar: Frank wird im Rahmen eines Aussteigerprogramms von den US-Behörden nach Norwegen verfrachtet, genauer: nach Lillehammer.

Die Stadt kannte Frank wegen der Olympischen Winterspiele 1994 aus dem Fernsehen ... Van Zandt hat allerdings schon lange ein besonderes Verhältnis zu Norwegen, hält er sich privat oft dort auf.

Aus dem Kontrast zwischen der hyperkorrekten norwegischen Wohlstandsgesellschaft und der New Yorker Gangsterwelt ergibt sich vom ersten Betreten norwegischen Bodens an ein steter Quell an Inspirationen für Konflikte: körperliche Gewalt zur Problemlösung versus Diskussion und Ausgleich, Gaunereien versus ehrliche Arbeit, Tricksen versus Wahrheit.

Frank muss seine Lektion lernen über seine langweilige neue Heimat, aber die lernt auch begierig von ihm. Um es kurz zu machen: Die Katze lässt das Mausen nicht. „Lilyhammer“, von Van Zandt koproduziert und bereits in seiner zweiten Staffel ausgestrahlt, kann nicht ganz mit den Sopranos mithalten, ist aber dennoch vorzügliche Unterhaltung auf hohem Niveau.