16

Lifespan Of A Moth

Die Lebenserwartung einer Motte? Davon kann, entgegen dem Titel des neuen 16-Albums, bei dieser Band nicht die Rede sein.1992 gründete sich die Band in Los Angeles und alles sah gut aus für die noisigen Sludge-Rocker, die oft neben EYEHATEGOD und CROWBAR zu den Genrepionieren gezählt werden : Grafik-Ikone Pushead nahm sich der Band an, veröffentlichte zwei Alben auf Bacteria Sour, verschaffte ihnen Bekanntheit in Japan, ein weiteres Album auf dem heute vergessenen Theologian-Label folgte, aber auch diverse Besetzungsrotationen, und so war 2004 nach dem Releases von „Zoloft Smile“ auf At A Loss Schluss.

2007 dann fanden sich die beiden Gründungsmitglieder Cris Jerue (Vocals) und Bobby Ferry (Guitar) wieder zusammen, suchten sich neue Mitstreiter, 2009 folgte „Bridges To Burn“ auf Relapse, 2012 „Deep Cuts From Dark Cloud“, und nun „ Lifespan Of A Moth“.

Sludge ist längst nicht mehr das heiße Ding, das er mal war, hat sich weiterentwickelt, aufgespalten, und geblieben ist ein fieser, unter die Haut gehender Sound wie der von 16, die für mich mehr von kaputtem Noise à la UNSANE und MELVINS haben als von „nur“ brachialem Rock.

Tief gestimmte Gitarren und niederfrequentes Basswummern sowie heiserer, leidender Gesang prägen die acht Songs, ebenso wie die Fähigkeit, jenseits von simplem Rocken auch Dynamik und eine gewisse atmosphärische Weite hinzubekommen.

Dennoch, so solide das Album an sich ist, der finale Kick fehlt mir diesmal.