Im Falle von „Life Desecration“ handelt es sich um den Einstand einer neuen Band, in der sich einschlägige Musik-Extremisten in einer neuen Konstellation zusammengefunden haben. Erfahrung und Routine im Kontext des gebotenen Blackened Death Metal ist dem Treiben von ALTARS ABLAZE zweifellos anzuhören. Das Quintett aus der Tschechischen Republik tritt kompositorisch solide und handwerklich versiert in Erscheinung. Die 31-minütige Spielzeit des Debüts bietet Raum für acht Tracks, die brutal adressiert sowie temporeich und technisch inszeniert werden. Die Musiker geben eine Beeinflussung durch ANGELCORPSE und HATE ETERNAL zu Protokoll. Genauso gut ließen sich BEHEMOTH und VADER anführen, wobei partiell auch die unterschiedlichen Schaffensphasen der Genannten zum Tragen kommen. ALTARS ABLAZE halten ihr Songwriting variabel und druckvoll, wobei neben der dominanten Aggressivität immer auch ausreichend Melodie mitschwingt, um „Life Desecration“ hörbar zu halten und den düsteren Wirkungsraum zu vertiefen. So weit, so gut. Markante oder gar wiedererkennbare Momente bietet das Debütalbum der Osteuropäer ebenso wenig wie greifbar eigene Akzente oder einen anderen Blick auf den Blackened Death. Anfangs lässt man sich von der gebotenen Energieleistung und umtriebigen Spielfreude mitreißen. Mit zunehmender Spielzeit vermisst man aber zusehends Fixpunkte, die für eine Orientierung und den Aufbau einer emotionalen Verbindung zu den Tracks nötig sind. Diesbezüglich müssen ALTARS ABLAZE künftig nachbessern, wenn ihr Extrem-Metal über den Moment des Hörens hinaus Wirkung erzielen soll.
© by Fuze - Ausgabe #97 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Arne Kupetz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Ollie Fröhlich