MONKS

... Let's Start A Beat CD

Es ist immer wieder erstaunlich, was Munster Records für Bands und Releases auftut, und im Falle der MONKS fühle ich mich ehrlich beschämt: Wie kann es sein, dass ich diese Band, deren Name mir zwar ein Begriff war, mit der ich mich aber nie beschäftigt habe, bislang übersehen konnte? Sowieso scheint diese Band in den USA und speziell in New York seit ihrer Reunion anläßlich des Cavestomp-Festivals 1999 eine erheblich größere Bekanntheit zu genießen als in Deutschland - und dabei waren sie eine deutsche Band, zumindest im Prinzip.

1965 von fünf amerikanischen Gis in Deutschland gegründet und von zwei ehemaligen deutschen Kunststudenten gemanaget, entwickelten sich die MONKS mit ihrer Mönchstonsur, der strengen schwarzen Kleidung zum ernsten Gegenpol der "witzigen" BEATLES, provozierten sie mit politischen Texten wie dem zu "Monk time" und wurden von der deutschen Presse und dem Publikum zwar durchaus gefeiert und geschätzt und hatten entsprechende Erfolge, doch waren sie weit mehr als eine simple, auf Spaß bedachte Beat-Band à la RATTLES und LORDS.

Als "Robotermusik" bezeichneten der Band weniger wohlgesonnene Blätter den eigenwilligen, konzeptionellen Beat des Fünfers, der sich nach nur einem Album, "Black Monk Time", 1967 auch wieder auflöste, heute aber von Leuten wie Jon Spencer, Rudi Protrudi oder Schorsch Kamerun für eine der einflussreichsten deutschen Bands der Sechziger gehalten wird.

Bezeichned ist da auch wieder, dass in Deutschland kaum jemand über diese Band schreibt oder spricht - ähnlich wie bei Krautrock, der als ureigenes deutsches Phänomen auch nur über den Umweg England und USA hierzulande wieder wahrgenommen wurde.

Auf dieser CD findet sich nun ein sehr gelungener und kein Stück peinlicher Mitschnitt des (allerersten US-)MONKS-Auftritts von 1999, bei dem die alten Herren eine verdammt gute Figur gemacht haben.

Als Bonus gibt es einen Trailer für eine bereits fertiggestellte TV-Doku über die MONKS sowie drei Live-Songs als Video. Im Booklet dann ausführliche Linernotes von Dietmar Post, von dem auch die Doku stammt.