Die Schlacht beginnt mit „The wolf“. Das treibende, energische Intro mit ruhigem Piano am Ende ist nur die Ruhe vor dem Sturm und läutet zusammen mit „Mjolnir“ „Wolftales“ stimmig ein. Wow, das hätte ich nicht sofort gedacht: Erstens, die Band kommt aus Italien. Zweitens, erst nach einem Blick auf Facebook und ins Booklet wird klar, dass sich mit Rita D’Aniello hier eine Frau die Seele aus dem Leib brüllt. Sehr beeindruckend, denn sie klingt ganz und gar nicht wie die „typische Shouterin“. Bei anderen female-fronted Bands hört man meist sehr schnell heraus, wenn es sich um eine Frau handelt. Hier ist das etwas anderes. Leider ist „Wolftales“ allerdings recht schnell wieder vorbei, denn minus Intro und das Interlude „The tales“ sind es nur noch acht echte Songs, aber in denen wird so einiges geboten: technische, melodische schnelle Gitarren, treibende, polternde Drums, wohldosierter Cleangesang, der wirklich angenehm und nicht zu übertrieben klingt, und über allem thront Frontfrau Rita D’Aniello, die sich derart angepisst durch „Wolftales“ shoutet und growlt, dass sich einige Herren aus dem Genre wirklich warm anziehen müssen! Wenn dann noch das Piano einsetzt bei „Jormund“, fühlt man schnell BETRAYING THE MARTYRS-Vibes. LET THEM FALL beschreiben ihren Sound selbst als melodischen Metalcore im Stile von WHILE SHE SLEEPS, THE GHOST INSIDE oder THE AMITY AFFLICTION und das passt auch ganz gut. Echt ziemlich stark!
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Pascal Irmer