LEE HARVEY OSMOND

A Quiet Evil

Es gibt Alben, bei denen weiß man schon nach wenigen Sekunden des Hörens, dass man hier etwas Besonderes vor sich hat. So ging es mir mit „A Quiet Evil“. Der Band aus Toronto rund um Tom Wilson (JUNKHOUSE/BLACKIE AND THE RODEO KINGS) und Mitgliedern von den COWBOY JUNKIES und SKYDIGGERS ist hier ein kleines Americana/Alternative-Country-Meisterwerk gelungen.

Tom Wilsons düstere Stimme erzeugt Gänsehautstimmung pur. Wenn Tom Wilson in „Lucifer’s blues“ teils sprechend, teils singend das Böse in der Welt beschwört, fühlt man sich ein wenig an Tom Waits erinnert.

Die dunklen Seiten des Lebens sind auch textlich Hauptthema auf „A Quiet Evil“, das großartig-relaxte „Cuckoo’s nest“ oder die unheimliche Mörder-Ballade „Blade of grass“ sind nur zwei Beispiele dafür.

Bei LEE HARVEY OSMOND sind Blues-Melancholie und Alternative Country-Seligkeit mit einem düsteren Vorzeichen versehen, das aber oft auch mit einem Augenzwinkern. Ebenfalls sehr gelungen ist das VELVET UNDERGROUND-Cover „I can’t stand it“.

Von Anfang bis Ende bis ein großes Album, das ich jedem Alternative-Country-Fan empfehlen kann.