Das letzte Review (DEAD CURTIS) habe ich eben mit „Schwermut satt“ beendet und jetzt kommt KATZENJAMMER. Aber nein, ganz so schlimm wird es nicht. Im Gegenteil, bei KATZENJAMMER handelt es sich um ein lebenslustiges Frauenquartett aus Norwegen.
Offenbar fand die musikalische Sozialisation der vier mit der „Dreigroschenoper“ und Bands wie MIRANDA SEX GARDEN und den BANGLES statt. Anders lassen sich jedenfalls die 12 Songs (inklusive Hiddentrack) auf „Le Pop“ nicht erklären.
Mit Tuba, Balalaika-Bass, Schlagzeug, Harmonika, Klavier, Banjo, Akkordeon, Mandoline, Gitarre, Melodica, Glockenspiel und Trompete, die Instrumente werden übrigens mehrfach zwischen den Musikerinnen getauscht, stürzen sich KATZENJAMMER auf Folk, (Riot Grrrl-)Punk, Country, Balkan-Beats, Balladen und Popmusik.
Das Ganze wird wunderbar virtuos und, bis auf die einfühlsamen Balladen, aufputschend umgesetzt. Am prägnantesten wirkt aber der mehrstimmige und wechselnde Gesang. Ein bisschen klingt es auch nach BABES IN TOYLAND machen Kirmesmusik, B-52’s und HAYSEED DIXIE, der eine oder die andere würde vielleicht auch Siouxsie heraushören, ich könnte diese Kette endlos fortsetzen, von Katzenjammer jedenfalls keine Spur und live geht das sicherlich mächtig ab.
KATZENJAMMER – noch ein Geheimtip.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Kay Werner