LE DEAD PROJET

Keep On Living

Das Pfeifen in den Ohren vom vorgestrigen KYLESA-Konzert ist noch nicht ganz verschwunden, da soll man sich zwecks Plattenbesprechung schon wieder die volle Dröhnung mit einer Band geben, die sich eine Mischung aus Crust, Sludge Metal und Hardcore auf die Fahnen geschrieben hat.

Egal, „Fight fire with fire“, sangen schon die weisen METALLICA. Also Lautstärkeregler aufgedreht und los geht’s mit „Keep On Living“ von LE DEAD PROJET. Mächtiger Anfang, noch mächtigerer Sound.

Blick auf den Beipackzettel. Alan Douches (unter anderem CONVERGE, INTRONAUT und eben auch KYLESA) hat das Vinyl gemastert. Der Boden vibriert, die Anschlüsse meiner Boxen knacken. So und nicht anders muss das klingen.

Nach zwei Minuten wird es leiser, Melodien halten Einzug, der namenlose Mann am Mikro fängt an zu singen. Hinter jedes Wort setzt er ein Ausrufezeichen. Die Spannung hält bis zum nächsten Ausbruch.

Der Totalverlust meines Hörvermögens droht. Wie zum Teufel können diese Grünschnäbel so ein reifes und berührendes Album herausbringen? Keine Ahnung, wer oder was sich hinter LE DEAD PROJET versteckt, alle Recherchen bleiben erfolglos.

Irgendwann in der Vergangenheit gab es wohl mal ein Demo. Verdammt, nicht mal die genannten Referenzbands waren so gut in ihren Anfangstagen. Nach zehn Songs bleibe ich sprach- und gehörlos zurück.