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MIDNIGHT KINGS

Last Chance To Dance

„Last Chance To Dance“ ist der Inbegriff einer Toga-Party im 21. Jahrhundert, steht also für feinsten Frat-Rock ohne bruderschaftlichen Dünkel, für eine auf Vollgas getrimmte Shimmy & Shake-Direktive, bei der alle willkommen sind, die sich nicht scheuen, sich die Chelsea Boots einzusauen. Was die MIDNIGHT KINGS, „The band of the 1.000 dances“, hier auftischen, ist Boogie’n’Rhythm par excellence, grast das Feld von Bo Diddley bis zu Bunker Hill rückstandslos ab und fetzt sich mit glühender Orgel, beißenden Saxophon-Kapriolen der KINGS OF NUTHIN’-Schule und messerscharfen Gitarren-Licks durch acht Soul-Juwele mit Punk-Attitüde. Darunter finden sich Cover von Bobby Freemans „C’mon and swim“, LaVern Bakers „Bumble bee“ und „The girl can’t dance“ von eben jenem Bunker Hill, die zwar wohl gewählt und mit eigenem Twist umgesetzt sein mögen, aber dennoch bei einer Gesamtspielzeit von circa 19 Minuten bereits knapp ein Drittel der Platte belegen. Und während es sich leicht ausmalen lässt, wie die Versionen der MIDNIGHT KINGS in einer Live-Show die Lethargie auch aus der letzten Ecke des Saales blasen, hätten sich doch auch auf ihr nun drittes Album mehr Eigengewächse verirren können – denn dazu ist ihr schnörkelloser, auf Krawall gebürsteter Garage-Cocktail viel zu köstlich, als dass man sich mit nur fünf eigenen Songs abspeisen lassen möchte.