DIE REISE ZUR GRÜNEN FEE

Lars Gebhardt

Die Neunziger Jahre, eine crazy Zeit, um Ox-Kollegen Lars „Abel” Gebhardt hier zu zitieren. Und in genau diesen verrückten Tagen sitzt sein namenloser Ich-Erzähler in einem Zug von Hamburg nach Prag, um den im Vorgängerbuch „Ein Goldfisch in der Grube“ beinahe miterlebten Doppelmord zu vergessen, Drogenexzesse und Frauengeschichten hinter sich zu lassen, die Kohle, die eine Sporttasche voll Koks so einbringt, auf den Kopf zu hauen und überhaupt ein neues Leben zu beginnen.

Es ruhiger angehen zu lassen klappt aber nicht, denn das Bier schmeckt gut in Prag, das extra über die Grenze geschmuggelte Gras auch und der nach wenigen Stunden kennen gelernte neue Freund Jakub bringt dem Helden der Erzählung nicht nur die Stadt mit all ihren historischen Fakten, Sehenswürdigkeiten und Sagen näher, sondern führt ihn auch in die Riten des Absinthtrinkens ein.

Abel beschreibt eindrücklich, wie das geht und wie man sich hinterher fühlt, wenn die grüne Fee den Verstand lahm legt und dich in andere Sphären hebt. Außerdem sind da noch das Folter-Museum und Maria aus Hamburg, die dort ihre derzeitige Beziehung überdenkt und Abels Hauptfigur in die nächsten Liebeswirren stürzen lässt.

Um sich klar zu werden, was er denn nun wirklich will und ob Maria dazu gehört, muss er erst nach München weiterreisen und dort mit seinem Kumpel Boris, Drummer der legendären Berliner Band DIE GEISTER – Ähnlichkeiten zu realen Punkrock-Drummerlegenden sind natürlich rein zufällig –, einen drauf machen.

Ja, ein schönes Buch hat er da geschrieben, der Abel, solltet ihr lesen und euch gerne auch vorlesen lassen, auf seinen grandiosen Lesungen und dem demnächst erscheinenden Hörbuch.