Bunt, grell und lebendig, das sind die Bohnen. Nebenbei sind sie auch philosophisch und anarchistisch. Also eigentlich alles, was man von guten Charakteren erwartet. Marder begann in den 1980er Jahren die Bohnenwelt zu schaffen, und um den Meister selbst zu zitieren: „It’s not a place – it’s a process!“ Die Bohnenwelt ist ein eigener Kosmos, der sich ständig entwickelt und seinen eigenen Regeln folgt, ein Experimentierkasten voll Leben.
Im Zentrum steht ein Bohnenstamm von Jägern und Sammlern, der peu à peu, in einzelnen Episoden erzählt, seine Umwelt erforscht. Marder huldigt in seiner Bohnenwelt den Großen des Comics, wenn er etwa Robert Crumb oder Krazy Kat zitiert.
Einzigartig auch die Sprache, der sich Marder bedient und die für die Übersetzer sicher eine extreme Herausforderung war, denn Marder spielt mit der Sprache: Rhythmen und Assonanzen, Alliterationen, Reimen und Neologismen.
Man merkt, dass der Comic trotz aller Einfachheit anhand seiner Themen und Sprachwahl beziehungsweise den zahlreichen Anspielungen auch in die Tiefe geht. Das Schöne dabei ist, dass es den LeserInnnen freigestellt ist, auf welche Lesart er oder sie sich einlassen will.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Kat Haze