Ich fange mal direkt mit den eher schlechten Nachrichten an. Über weite Strecken fehlt mir am neuen Album von Langhorne Slim die vorherige entschlossene Wildheit, denn diese ist zugunsten einer besseren Produktion gewichen.
Waren die Songs auf dem Vorgänger noch sehr direkt und nach vorne heraus, wurde hier meinem Empfinden nach sehr genau an den einzelnen Songs gefeilt. Dass dabei immer noch sehr großes Songwriting herauskommt, wundert mich dennoch nicht, halte ich Slim doch für den derzeit begnadetsten Songwriter überhaupt.
Hier hat jeder Song das Zeug dazu, ganz groß rauszukommen, eben auch gerade wegen der fetteren Produktion. Betrachtet man alle drei Alben von Slim im Gesamtkontext, zeigt sich deutlich der Weg eines wilden jungen Mannes, der bald dort angekommen ist, wo er hingehört.
Ihn dann vielleicht nicht mehr in kleinerem Rahmen genießen zu können, ist der Preis, den solche Songs fordern.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Claus Wittwer
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