SONIC BALLROOM

Laabs Kowalski

Jede echte Großstadt braucht einen Ort, an dem so ziemlich jeden Tag die Woche eine Band auf der Bühne steht, wo man als Ortsansässiger oder Besucher die Gelegenheit hat, unter Seinesgleichen zu sein und unbelästigt von Geschnösel und Obrigkeit sein Bier zu trinken und gute Musik zu hören, aus der Konserve oder idealerweise live.

Köln hat so einen Ort, und er heißt Sonic Ballroom. Zehn Jahre gibt es diese sympathische Kaschemme in Ehrenfeld schon, zig großartige Konzerte habe ich da schon gesehen, und groß war die Aufregung, als vor Jahren mal die Behörde stärker war als das Beharrungsvermögen der Betreiber in Sachen eigenwilliger Auslegung gewisser Vorschriften.

Die Zwangspause war zum Glück nur von kurzen Dauer, nach Umbauarbeiten ging es in neuer Pracht weiter, so dass der „Club“, dessen Inventarwert, vom Alkohol, dem Kicker und der Musikanlage mal abgesehen, bei ungefähr zehn Euro liegen dürfte, bald in neuer Pracht eröffnet werden konnte.

Zum Geburtstag hat Herr Laabs Kowalski, selbst eifriger Besucher des Etablissements, nun dieses Buch zusammengestellt, in dem in Schriftform das getan wird, was im August 2009 im Sonic Ballroom auch in echt geschieht: Es wird gefeiert! In beinahe vierzig Texten bringen sowohl Gäste wie auch Menschen aus dem inneren Zirkel ein kurzes literarisches Ständchen, und das ist eine höchst unterhaltsame Angelegenheit für jeden, der als Besucher oder aus beruflichen Gründen (will heißen: mit seiner Band) den Laden und die Typen kennt, die da vor oder hinter der Theke angewachsen sind.