Nach vierjähriger Sendepause hatte ich meine Lieblings-Drum&Bass-Band schon abgeschrieben. Aber es gibt sie noch und so melden sich die beiden Norweger LA CASA FANTOM und ihre Weinmaschine zurück. „Everything changes, it all stays the same“ hat mal ein weiser Musiker gesungen, und so ist es auch hier.
Das Prinzip organische Drums und ein verzerrter Bass als Melodieinstrument hat sich nicht geändert, die Musik hingegen schon. Spielte man früher hervorragenden Emo-Crust Marke TRAGEDY, so hat man heute seinen Horizont mächtig erweitert und geht eher gemächlich und repetitiv zur Sache.
So erstreckt sich der Opener über satte zehn Minuten, ohne dass allzu viel passiert. Erst im Verlauf mutiert das Eingangsriff und nimmt Fahrt und Wucht auf, um in einem sanften Ende zu münden.
Dabei bleibt der Gesang im Hintergrund, beschäftigt sich aber wohl mit der Zerstörung des Waldes, konkrete Texte bleibt die Band aber schuldig. Danach geht es aber kurz und knapp zur Sache, der bekannte Emo-Crust blitzt durch, aber ein Song wie „Second chance“ erinnert irgendwie sogar an alte NOTWIST, andere sind purer Fuzz oder recht psychedelisch gehalten.
All das ändert aber nichts an der – nicht nur spielerischen – Qualität von LA CASA FANTOM, die es einmal mehr schaffen, den Hörer in ihren Bann zu ziehen.
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