Auch auf ihrem zweiten Album „Übersee“ beweisen LA BRASS BANDA mit Tuba, Posaune, Trompete, Bass und Schlagzeug wieder einmal, dass bayrische Blasmusik auch ganz anders klingen kann, fern jeglicher Bierzelt- oder Musikantenstadl-Tradition.
Ähnlich wie auf ihrem Debütalbum „Habediehre“, fließen auch auf „Übersee“ diesmal verschiedene Musikstile wie Funk, Rock, Reggae und Balkan-Beats mit Volksmusik zusammen. Über den meisten Stücken liegt ein funky Groove – und das alles ohne Gitarren.
Wie ich finde eine ganz coole Sache. Auch die Umsetzung der beiden Dubstücke „VW-Jetta“ und „Ofree“, mit einer Kuhlocke im Hintergrund, ist bemerkenswert. Dazu kommen sehr feinsinnige Beobachtungen der fünf Burschen vom Chiemsee: so geht es zum Beispiel beim Opener „Bierzelt“ über die Entwicklungs- und Eskalationsstufen einer Bierzeltprügelei, gesungen wird natürlich auf Bayrisch.
Die Songs bleiben aber auch wegen der gelungen Refrains im Kopf beziehungsweise Ohr hängen, ob es sich nun um „Rotes Hoserl“ oder „Ringlbleame“ handelt. „Des konnst glam“ – spätestens hier springt der Funk(e) über, und auch bisherige Brass-Verachter werden plötzlich munter das Tanzbein schwingen und/oder mitsingen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Kay Werner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Kay Werner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Kay Werner