VIERKANTTRETLAGER

Krieg & Krieg

„Die Natur greift an“ war ein wahrhaft überraschendes Debüt. Umwerfend dynamisch, dem einen oder anderen vielleicht zu akademisch, aber doch auf jeden Fall clever. Es wurde sich ausgetobt, bewaffnet mit Wort und Gitarre.

Hier ist nun also „Krieg & Krieg“. Geschrammelt wird hier doch eher verhalten bis selten. Man höre sich nur einen Song wie „Kaktusblüte“ an. Es paart sich klangstarkes Geklimper mit überaus fatalistischer Attitüde, die dann doch irgendwie im romantisierten Gewand daherkommt.

VIERKANTTRETLAGER betrachten das Schlechte in der Welt, das am Ende aber doch nicht genau benannt wird. Es ist wohl einfach der Mensch. Und eine Lösung des Problems, im unliebsamen Umfeld zu bestehen, haben sie nicht parat.

Und so heißt es: „Wer tot ist, der gewinnt“. „Krieg und Krieg“ beweist, dass VIERKANTTRETLAGER nicht nur eine nette Überraschung waren. Sie haben sich in den drei Jahren nach „Die Natur greift an“ so mancherlei einfallen lassen, das keinesfalls belanglos ist, ob sie nun einen Indie-Song zum Besten geben wie „Der letzte Satz der Welt“, sich von einer leicht schrägen Seite zeigen wie in „Jetzt für immer“ oder sich am Ende hin mit „Schweigen“ auf wunderschön ruhige Weise verabschieden.

Es ist ein wenig skurril, wenn eine Band das Schweigen zum Schönsten in der Welt kürt. Aber so ein bisschen Skurrilität, die steht denen einfach ganz gut zu Gesicht.