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RAMBOMESSER

Krawall am Kiosk

Was genau ich aufgrund von Bandname und Albumtitel erwartet habe, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Aber dass es meinen Geschmack treffen würde, hätte ich nicht gedacht. Umso erfreulicher, dass die Riffs, die angenehm zwischen Thrash und Crossover pendeln, dann sofort zünden. Klingt vom Opener an grundsolide und sympathisch. Nun also mal ins Booklet schauen. Und da wartet die nächste positive Überraschung: die Texte sind eigenständig und nicht so abgegriffen, wie es leider doch oft der Fall ist. Mir gefällt die mächtige Prise Ironie, die da aus den Boxen gekotzt wird. Wo andere sich zu ernst nehmen und damit ungewollt lustig wirken, gehen RAMBOMESSER den Pfad der Ironie und umschiffen dabei gekonnt die Political Correctness und die Erwartungshaltung des Hörers. Zu den Inhalten kann man dann stehen, wie man will, kreativ sind sie allemal. Dabei widmet sich die Band einigen (Thrash-)Metal-Klischees und hier und da auch ernsteren Themen, etwa in „Tut mir leid“. „Krawall am Kiosk“ ist durchgängig partytauglich. Voraussetzung: es muss Dosenbier geben. Dann hat man mit RAMBOMESSER als Gastgeber eine gute Abwechslung zur MUNICIPAL WASTE-Diskografie in der Hinterhand. Nach zwei, drei Bier entfaltet sich dann nämlich das volle Potenzial der Scheibe und den einen oder anderen Refrain kriegt man recht schnell mitgegrölt. Dabei sorgen die durchweg ironischen Texte auch abseits der Tanzfläche für Gesprächsstoff, während sich andere Partygäste gepflegt die Matten durchschütteln. Als Crossoververmisser, Thrashsympathisant oder Ironieversteher kann man sich „Krawall am Kiosk“ definitiv mal probeweise anhören. Ich denke es werden mehr Leute wohlwollend mitnicken, als zuvor erwartet.