KOMMANDO ELEFANT

Lass uns Realität

„Erfind dich neu, pol dich um ... Du brauchst Veränderung“, fordern KOMMANDO ELEFANT auf ihrem vierten Album. Den Discoanzug wollen sie anziehen, die Melancholie über Bord werfen. Alles schön und gut, leider werfen sie auch sich selbst ein bisschen mit in die Fluten und werden stückweise davongeschwemmt.

Denn vom speziellen eigenen Sound der drei Wiener, ihrem Charme, so wie ich die Band eben kennen lernte und sie auch mochte und mag, ist nicht mehr viel übrig. Klar, ein Song wie „Meer“ reißt mich, Dance-Beat hin, Elektro-Gefiepe her, durchaus mit und „Es geht immer ein bisschen schlimmer“ und das wunderbare „Zwei Herzen tief“ bringen Tiefgang, Schönheit und doch noch die vorhin erwähnte Melancholie mit, während Sänger Alf hier auch beweist, dass er das Singen nicht völlig verlernt und komplett gegen Sprechgesang ausgetauscht hat.

„Lass uns Realität“ ist ein handwerklich gut gemachtes Album, hat seine Berechtigung, wird seine Hörer finden – wer FRITTENBUDE oder die Dance-Platte der STERNE mag, wird seine Freude haben – und die Band ihren Weg gehen.

Ich gehe diesen Weg allerdings nur noch etappenweise mit und halte mich auf Langstrecke lieber an die alten Alben.