Killer, ein neues KINSKI-Album! Schon die beiden vorherigen SubPop-Alben der ebenfalls aus Seattle stammenden Band fand ich begeisternd gut, und mit "Down Below It's Chaos", ihrem insgesamt siebten Longplayer, haben sie mich auch schon wieder gepackt.
Produziert von Randall Dunn, der auch schon für EARTH, BORIS und SUNN O))) gearbeitet hat, schafft das Quartett hier wieder betörende Klanglandschaften, die nur auf den ersten Blick in eine Reihe gestellt werden können mit denen von ISIS und Co.
Denn wo all jene, bei aller Begeisterung für ihre massiven Sounds, doch auch immer eine technokratische Kälte ausstrahlen und letztlich Anti-Rock sind, da erweisen sich KINSKI als viel wärmere, mehr Bauch als Kopf ansprechende Band, sind sie den psychedelischen Sounds von SPACEMEN 3, dem von Glenn Branca inspirierten, epischen Gitarrenrock von SONIC YOUTH näher.
Zwei Evolutionslinien, die derzeit parallel verlaufen und sich stark ähneln, im Kern aber grundverschieden zu sein scheinen, das ist mein Eindruck. Daran, dass dieses Album erneut ergreift, einen hypnotisiert wie eine rotierende Spiralscheibe, ändert das nichts, und das phantastische, instrumentale "Boy, was I mad" ist dafür ein exzellentes Beispiel.
Dass KINSKI aber auch ganz anders können, beinahe konventionellen Indierock genauso beherrschen, beweisen sie mit "Dayroom at Narita Int'l", einem Vokal-Titel (deren gibt es insgesamt drei), der mich an THE JESUS AND MARY CHAIN erinnert.
Und wer ein Lied "Argentina Turner" nennt, hat auf jeden Fall einen guten Humor. "Down Below It's Chaos" ist ein wunderbar vielschichtiges, monumentales, aber nicht bombastisches Album von kaleidoskophafter Vielfältigkeit - genug der Schwärmerei, hier hilft nur weiter, sich selbst dem Charme von KINSKI zu ergeben.
Und zum Glück sind die nicht halb so crazy wie ihr Namensgeber. (47:12) (9)
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