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KING GARBAGE

Heavy Metal Greasy Love

Ein selbst für Ipecac-gestählte Ohren ungewöhnlicher Release kommt von einem Produzenten-Duo, das mit Grammy-Nominierungen und Chartserfolgen verwöhnt ist (THE WEEKND, SZA, Ellie Goulding und Billy Porter). Unter dem Alias KING GARBAGE sind Zach Cooper und Vic Dimotsis seit etwa fünf Jahren aktiv, sie sind Streaming-Millionäre auf allen relevanten Plattformen und nun mit ihrem schrägen Neo-R&B das neue Pferd in Pattons Plattenstall. Mit zeitgenössischen Produktionskniffen und einem gut ausgebildeten Bewusstsein für die Traditionen sowie aktuellen Befindlichkeiten des Soul und R&B waren sie ohne Scheuklappen, aber mit diebischer Freude in ihrem Studio tätig und haben dabei ein unkonventionelles Album mit allerhand neuen Ansätzen zusammengebunden. Ihr Workflow ist dabei selbstverständlich von aktuellen technologischen Entwicklungen nicht abgekoppelt, und so klingt „Heavy Metal Greasy Love“ durchweg wie eine Platte aus der Jetztzeit, die aber auf einem deutlich hörbaren Fundament von Einflüssen aus der goldenen Ära von Stax und Motown fußt. Quincy Jones ist hier genau so wichtig wie Darkchild und die Newschool des elektronisierten Dance-R&B. Allerdings gehen Cooper/Dimotsis ehrfurchtsvoll mit dem großen Erbe um und schaffen so ein verblüffend vielfältiges, modernes Album. Zum Glück kommt dabei das „Heavy Metal“ nur im Titel vor.