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KILLER BE KILLED

Reluctant Hero

Entstand das Debütalbum der Supergroup noch mit Ex-MARS VOLTA-Schlagzeuger Dave Elitch, so besetzt auf dem Nachfolger „Reluctant Hero“ Ben Koller von CONVERGE den Platz hinter den Kesseln und so scheinen KILLER BE KILLED ihr letztes Puzzleteilchen gefunden zu haben. Dank der drei ikonischen Sänger Troy Sanders von MASTODON, Max Cavalera von SOULFLY und Greg Puciato von THE DILLINGER ESCAPE PLAN kommt hier keine Langeweile auf. Die drei Stimmen ergänzen sich perfekt und sorgen für eine unglaubliche Abwechslung. Greg Puciato ist nun auch an der Gitarre sehr viel präsenter und traut sich endlich, neben Max Cavalera zu bestehen. KILLER BE KILLED sind also hörbar gewachsen. Mit „Reluctant Hero“ möchte die Band den Status des Seitenprojekts hinter sich lassen und zu einer richtigen Band werden und das ist ihnen wirklich nur zu wünschen, denn „Reluctant Hero“ ist neben den Platten von LAMB OF GOD und DEVILDRIVER einer der interessantesten Metal-Outputs in diesem Jahr. Songs wie „Dreams gone bad“ und „Comfort from nothing“ besitzen nicht nur Ohrwurmpotenzial, sondern auch eine Menge Tiefgang. Die schnellen Fills und die unbändige Energie von Ben Koller sind der frische Wind, den die Band brauchte, um vom durchaus vielversprechenden Nebenprojekt zu einem der ganz großen Metal-Acts zu reifen. Dass es vier der kreativsten Köpfe des Genres nicht an Ideen mangelt, sollte außer Frage stehen, aber es überrascht, wie unglaublich gut diese vier Musiker in der Summe harmonieren. Vier solch unterschiedliche und markante Stile so stimmig unter einen Hut zu bekommen ist wirklich eine Meisterleistung. Man merkt dem Album an, dass sich die Musiker über einen Zeitraum von zwei Monaten in ein Haus einmieteten, um wirklich physisch miteinander zu jammen, zu schreiben und als Band zusammenzuwachsen. Bei aller Kreativität, die dabei auf einen gemeinsamen Nenner kommen musste, ist es wirklich beachtlich, dass „Reluctant Hero“ trotz der Vielschichtigkeit der Songs auf Anhieb zündet. Sollten KILLER BE KILLED es nicht schaffen, weiter als Band zu agieren, so bleibt zumindest „Reluctant Hero“ als kleines Meisterwerk, das man auch zukünftig immer wieder gerne hören wird. Auch wer mit den vier Hauptbands der Musiker bislang noch nichts anfangen konnte sollte KILLER BE KILLED eine Chance geben, denn die Band hat neben Ideen, Energie und wahnsinnig gutem Songwriting vor allem eines zu bieten: die Eigenständigkeit, die weit über neunzig Prozent der Releases in diesem Genre fehlt.