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MODDED

Kieron Gillen, Ignacio Calero, Nahuel Lopez

Alan Moore präsentiert in seiner fiktiven „Cinema Purgatorio“-Reihe eine abgefahrene Geschichte aus dem „Schnapp sie dir alle“-Land, das irgendwann, irgendwo im nun trockenen Atlantik liegt. Die Jungdominatrix Fringe verliert in einem ungleichen Kampf ihren harmlosen Dämon „Fluffbumble“ an Tommy Zero und macht sich auf den Weg, um ihren hundeähnlichen Dämon, der eigentlich nix kann außer harmlos sein, zurückzugewinnen. Auf dem Weg geht es durch eine postapokalyptische Welt mit noch mehr Dämonen, Kampfgorillas und Monstern. Es gibt Arenenkämpfe, die an „Robot Wars“ erinnern, nur eben mit Dämonen und Siegern, die dem bewusstlosen Gegner auch mal eben so ihre Eier in den offenen Mund stopfen. Klingt wirr? Ist es auch, aber der Genremix ist so abgefahren, dass „Mad Max“ mit seiner ähnlichen Grundstimmung fast wie eine nüchterne Dokumentation auf Arte wirkt. Ein bisschen „Alice im Wunderland“, Reisemovie, und alles sehr klar und grafisch umgesetzt. Die Beschränkung auf Schwarzweiß statt Farbe unterstreicht das Vorhaben und zeigt, wie gut der klare Stil von Calero und Lopez wirklich ist, nämlich hervorragend. Da der Comic voller Anspielungen und Zitate ist, gibt es alle paar Seiten einen Einschub mit Erläuterungen, auf dass man als Normalsterblicher nicht dumm verenden muss. Alleine die Vielzahl an unterschiedlichsten Monstern, die dem Titel entsprechend modifiziert sind, um bei Kämpfen bessere Fähigkeiten zu erlangen, sind eine ähnliche Augenweide wie einst „Hard Boiled“, allerdings ohne die großen Wuselbilder von Geof Darrow. Zum Glück ist die Story von „Modded“ komplett abgeschlossen, auf eine Fortsetzung warten zu müssen, wäre eine Qual gewesen.