Für die Originalität der Briten GRAND NATIONAL spricht nicht gerade, dass sich bereits drei andere Bands mal diesen Namen angeeignet hatten, genauso wenig wie ein (schwer nachvollziehbarer) Verweis auf GANG OF FOUR direkt im ersten Satzes des Infos.
Allerdings stammt der vom NME, die GRAND NATIONAL fest in ihr Herz geschlossen haben, zumindest für ein bis zwei Wochen. NEW ORDER darf auch genannt werden, und man kann sich ungefähr denken, wie GRAND NATIONAL klingen: Elektronisch ausgerichteter britischer Pop mit 80er Appeal, der sich auch mal zu Reggae-, Funk- und Jazz-Einlagen hinreißen lässt.
Das ist gar nicht mal so schlecht gemacht, allerdings machen GRAND NATIONAL dabei überwiegend den Eindruck, als ob man sie am Reißbrett ausgedacht hätte, das vermittelt einem zumindest der cleane, seelenlose und kaum Reibungsfläche bietende Sound der Platte, der perfekt für den Einsatz in irgendwelchen hippen Londoner Clubs geeignet ist.
Und warum sollte man auch ausgerechnet GRAND NATIONAL hören, so lange man auch noch ein paar hervorragende HEAVEN 17- und NEW ORDER-Platten im Schrank hat? (04/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Thomas Kerpen