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DIE EISERNE HAND

Ken Bulmer, Jesús Blasco

Natürlich, Comics sind immer etwas für Liebhaber und Liebhaberinnen dieser Kunstform. Wie so häufig, wenn irgendjemand mit imaginärem „Nerd“-Stempel auf der Stirn auf die Idee kommt, in der Vergangenheit juveniler Vorlieben zu wühlen. Das nämlich tat Steffen Volkmer als Redakteur dieses Bandes, der sich den Geschichten der „Eisernen Hand“ – im Englischen „The Steel Claw“ – widmet. Ursprünglich wurde der Comic um den Wissenschaftsgehilfen Louis Crandell hierzulande im von 1975 bis 1978 erschienenen Kobra-Magazin abgedruckt – und sorgte mit seinem Noir-Aspekt und dem Anti-Helden-Konzept für Furore. Kern der Handlung: Crandell verliert bei einem Unfall eine Hand und ersetzt sie durch eine Metallprothese. Bei einem Experiment bekommt er schließlich einen Stromschlag und wird einer unbekannten Strahlung ausgesetzt. Doch anstatt daran zu sterben, stellt er fest, dass sein Körper unsichtbar geworden ist – mit einer Ausnahme: der Metallhand. Verbittert ob seines Schicksals beginnt Crandell, kriminelle Coups zu landen und die Unsichtbarkeit zu seinen Gunsten zu nutzen. Volkmer nahm sich nun der Mammutaufgabe an, alle Episoden dieser von ihm nach eigener Aussage so geliebten Serie zusammenzusuchen und – unter anderem gemeinsam mit dem Übersetzer Peter Mennigen – in einem Band unterzubringen. Dabei ist es ihm gelungen, der Geschichte vor allem sprachlich einen zeitlosen Anstrich zu verleihen. Grafisch wiederum regiert der Retro-Stil der frühen Tage. Was gut ist, denn dadurch wird „Die Eiserne Hand“ nun auch für nachfolgende Generationen von Comic-Lesern und -Leserinnen erfahrbar und gibt einen Einblick in die Kraft, die rein in Schwarz und Weiß gehaltene Bilder entfalten können.