THE ED DAVIS BAND, der Sage nach die erste Punkband in Cincinnati, Ohio, veröffentlichte zu Lebzeiten nur eine einzige Single, die hier neben Live-, Kassetten- und Vier-Spur-Aufnahmen komplett enthalten ist.
Die Songs der Single „Keith Richard’s Dead“ und „Asshole“ kann man getrost als mittelmäßigen, typischen KBD-Punk abtun, der sicher für mehr Geld über den Ladentisch geht, als er eigentlich wert ist, in etwas Richtung TAPEWORM oder FREESTONE, was den Krach angeht, aber nicht annähernd so gut.
Man hört zwar bei den Vier-Spur- und Proberaum-Aufnahmen auch deutliche Einflüsse aus Richtung New York etwa Richard Hell bei „Fuck each other“ oder auch VELVET UNDERGROUND bei „Take out your pistols, faggots“, das Ganze geht aber in einer ziemlichen Krachorgie unter, die Live Songs würde ich sogar als unhörbar bezeichnen.
Das wäre als Archivariat in Single-Form vielleicht noch interessant gewesen, ist so aber definitiv zuviel des Guten. Auch wenn die damals im Rahmen eines Kunst Kollektives entstandene Band im Rahmen von Punk = Provokation ihre Daseinsberechtigung gehabt haben mag, heute bleiben nur ein paar ältere Herren mit zu langen Haaren und Bart, die ein wenig auf Drogen gejamt haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Dirk Klotzbach