Mit diesem Rezept für ein Debüt müsste man eigentlich Schiffbruch erleiden. KEITH aus Manchester wollen gleich mit ihrem ersten Album alles: Nicht wie OASIS klingen und trotzdem die letzten Entwicklungen von Englands Musik nicht ignorieren.
Den Britpop mit ins Boot holen, und seine größten Kritiker gleich mit, denn der Kahn schwimmt ja auf der topaktuellen Indie-Retrowelle. Die WHITE STRIPES und FRANZ FERDINAND passen auch noch rein, zur Sicherheit, bevor der Hype wieder vorbei ist.
Diese Mischung haben KEITH ordentlich durchgerührt und herausgekommen ist ein überraschend homogener Sound, der - um interessante eigene Ideen ergänzt - vom Dancefloorkiller bis zum BEATLES-Albumfiller eine beeindruckende Breite abdeckt.
Das Tempo ist insgesamt langsamer, als es die genannten Einflüsse vermuten ließen; und wenn KEITH es richtig ernst meinen, bauen sie gar das Piano auf, um noch einige Versatzstücke aus Jazz und Elektronik beizusteuern.
Liebe Kollegen von der englischen Musikpresse, warum so leise? Wo bleibt der Hype? (45:43) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Arne Koepke