KEIN SCHLAF BIS LANGENSELSBOLD

Linus Volkmann

Frühjahr 1993, irgendwo im Hessischen. Frankfurt ist nahe genug, um es zu erahnen, für die 16-jährigen Hauptakteure des Romans aber weit genug entfernt, um eine Ahnung zu bleiben. Zwei Tankbetriebe, die Käthe-Bollewitz-Schule und allerlei skurrile Gestalten wie (Nazi?-)Skin Siebert, den dicklichen Rolf Zumdick oder Vollzeit-THE-CURE-Fan Apokalypse, mehr hat die Gegend hier nicht zu bieten.

Und mittendrin die Zwillinge Malte und Frederick. Die beiden teilen sich Mamas Eizelle, ein Stockbett und Papas Tankstelle, nachdem dieser Tanke und Löffel – dabei hat er doch noch nicht mal geraucht – abgeben muss.

Ansonsten sind da nicht viele Gemeinsamkeiten. Malte: Spießer und Streber. Sucht schulischen Erfolg, einen Platz in der Frankfurter Profi-Hockeymannschaft und doch irgendwie die Liebe. Immerhin bekommt er doch tatsächlich einen (wörtlich zu nehmen) gepustet.

Frederick: Draufgänger, Party-Mensch, Techno-Freak. Hat’s nicht so mit Frauen, sucht Rausch, Ekstase und die körperliche Mitte des Talentscouts der Frankfurter Profi-Hockeymannschaft. Den Mannschaftsplatz bekommt Frederick.

Alles ungerecht also. Doch dann die Wende: Malte säuft plötzlich wie ein Loch, obwohl es ihm nicht schmeckt. Frederick schläft mit einer Frau, obwohl er das nicht mag. Und dann taucht da auch noch Cousine Lumpinchen auf, bekannt aus früheren Volkmann-Büchern.

Noch Fragen? Ja, da hinten? Ob das genialer Kram ist, den Herr Volkmann sich da ausgedacht hat? Ob das Ganze großartig illustriert wurde, von Ole Kaleschke, bekannt aus früheren Volkmann-Büchern? Ob man das Ding kaufen, lesen und lieben muss? „Dreimal ja“, würde Dieter Bohlen jetzt sagen.