Schon das erste YOUTH FOUNTAIN-Album „Letters To Our Former Selves“ wusste aus der Masse herauszustechen. Überzeugend emotional vorgetragener, rauhbeiniger Punkrock, der so Emo war, dass die Schublade Punk allein nicht ausreichte. Eine seltene Kombination, die zuletzt MISSER so gut hinbekommen hatten. Und wie geht es auf Album zwei nun weiter? Im Prinzip erstmal genauso, nur dass die Band, die mittlerweile eigentlich nur aus Allesmacher Tyler Zanon besteht, Dinge tut, die Bands auf ihrem zweiten Album in der Regel tun. Alles wirkt runder, besser produziert und man hat sich im Studio ein paar Spielereien mehr erlaubt. Was sich nicht geändert hat, sind die Texte, bei denen man aber zunehmend geteilter Meinung sein kann: Hat hier jemand seine von Grund auf verzweifelte Existenz vertont oder wird das Emo-Vokabular einfach von vorne bis hinten durchdekliniert? Der Titel „My mental health“ steht auf jeden Fall programmatisch für das ganze Werk und wäre wahrscheinlich sogar ein noch passenderer Titel gewesen. Wen das runterzieht, der wird definitiv vom Drive der Songs wieder hochgezogen. Traurige Songs für einen fröhlichen Abend mit Freunden.
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