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KAUFMANN FRUST

Im Blau

Ein Jahrzehnt nach ihrer Gründung findet die Post-Punk-Band KAUFMANN FRUST (wieder zurück) zu dem Sound, den sie ursprünglichen machten wollten. In 13 Episoden verhandelt das Quartett – mittlerweile verstreut auf Stuttgart, Berlin und München – weiterhin düstere Emotionen und obwohl die Kompositionen von jeher paritätisch entstehen, wirkt die vertonte Tristesse wie aus einem Guss. Die Pandemie spielte KAUFMANN FRUST insofern in die Hände, als sie mehr Zeit für die detaillierte Ausarbeitung hatten und sich auch einzeln intensiver mit dem Material auseinandersetzen konnten. Die Instrumentierung ist weiterhin melancholisch, aber ausdifferenzierter und stemmt sich bewusst als positiver Konter gegen die Schwere der Texte. Wenn die Band uns, von Synthies angetrieben, im Midtempo auf „Irre Fahrten“ schickt, wirkt das beinahe irritierend, der „Nachtflug“ hat dann beinahe märchenhafte Züge. Was den Frust von der Depression unterscheidet, ist vorrangig die Dauer, denn Frust ist temporär begrenzt. Dementsprechend locken uns KAUFMANN FRUST mit „Im Blau“ zwar bewusst auf die dunkle Seite, wirken aber nicht wirklich negativ nach.