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KATASTROPHEN KOMMANDO

Nettikettenschwindel

Die Band aus Dortmund, also nicht die gleichnamigen Österreicher, schenkt sich und damit auch uns zum zehnten Geburtstag ein neues Album. Ganz in Rosa und mit Torte auf dem Cover zeigt sich schnell der „Nettikettenschwindel“. Denn rosa ist auch die Welt von KASTASTROPHEN KOMMANDO nicht. Songtexte wie „Lasst die Sau raus“, da geht es um Massentierhaltung, oder „Dr. Feelgood“, in dem sie die Psychiatrie kritisieren, sind dann doch nicht so nett, wie der erste Blick vermuten lässt. Unüberhörbar ist, warum die Band wie ein Song von DIE TOTEN HOSEN heißt, wobei sie auch an Bands wie THE PIG MUST DIE erinnert. Bei „Antifa heißt Fahrradfahren“ gibt es einen Ausflug in den Ska, unterstützt durch die Bläserfraktion von SINN?FREI. Und den Songtitel unterschreibe ich genauso wie den Refrain von „Problem“, wo sie singen: „Ich möchte einmal kein Problem sein“. In „Truffes par excellence“ besingen sie ihre Popel und bei den Bonustracks hat es mir „Allegro“ angetan. Dieser für mich beste Song in einem Reigen vieler kleiner Hits ist nämlich „für jedermann geeignet, total simpel aufgebaut“, wie es im Text heißt. Und ähnlich wie einst DIE TOTEN HOSEN bei „Für immer Punk“ von DIE GOLDENEN ZITRONEN sangen, halten KATASTROPHEN KOMMANDO auch die nächsten 11.000 Jahre die Punkrock-Fahne hoch. Ich nehme euch beim Wort!