Ehemals unter dem Namen SIDEPULSEDOWN bekannt, veröffentlichen die Chemnitzer mit "Panic Solitude" nun ihr zweites Album. Wie das Album unter dem neuen Bandnamen klingt? Wenn man auf der MySpace-Seite der Jungs nachschaut, steht da unter dem Punkt "Klingt wie" nur ein Wort: "Muscles".
Für meine Begriffe trifft es das aber nicht ganz. Denn da, wo Muskeln als ein Verbund verschiedener Stränge gemeinsam in eine Richtung ziehen, um etwas zu bewegen, regiert auf "Panic Solitude" eher das gepflegte Chaos, statt einer klaren Marschrichtung.
Zwar erzeugen das Chaos und vor allem die noisigen Elemente durchaus Druck, als Hörer hat man aber Probleme, der Band in alle Ecken und Kanten des Albums folgen zu können. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Songs einfach ineinander übergehen und von ihrer Komposition her alle recht gleich gestrickt sind.
So ertappt man sich beim Hören dabei, dass man eigentlich meint, noch im Mittelteil eines Songs zu stecken, nur um dann festzustellen, dass die Band unbemerkt schon einen Schritt weiter in Richtung des nächsten Songs gemacht hat.
Das erschwert das Hören des Albums zusehends, ganz abgesehen davon, dass sich nach mehrmaligem Hören trotz der genannten Orientierungslosigkeit schnell Langeweile einschleicht. Denn dann fällt auf, dass die Jungs zwar durchaus wuchtig klingen, wenn sie mit ihrem Noisecore ordentlich Druck machen.
Die immer wieder eingestreuten ruhigen Parts, die eigentlich für Struktur sorgen könnten, werden aber sehr schnell berechenbar, was die angesprochene Langeweile nur unterstreicht. Zurück bleiben ein etwas fader Beigeschmack und die Frage, ob man jetzt eigentlich nur einen Song gehört hat, der eine gute Stunde lang ist, oder doch ein ganzes Dutzend Songs, denn die sind zumindest auf der Rückseite der CD angegeben...
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Tobias Ernst