Spätestens seit ihrem Album „Quo Vadis, Arschloch?“ gehören KAPUT KRAUTS zu dem Besten, was deutschsprachiger Hardcore/Punk zu bieten hat. KAPUT KRAUTS gehören zu den Bands, die man nicht mehr missen möchte, nachdem man sich einmal mit ihnen beschäftigt hat.
Eine Band, die nicht ohne bleibenden Eindruck an einem vorbeirauscht, sondern nachhaltig zu begeistern weiß. Dabei fällt es einem auf Anhieb nicht einmal leicht zu erläutern, womit deren Wirkung zu begründen wäre.
Vermutlich ist es ein Zusammenspiel der unterschiedlichen Stimmungen, welche KAPUT KRAUTS zu transportieren verstehen. Auf der einen Seite erscheinen sie sehr melodisch und gefällig, verrennen sich dabei aber nicht in unerträglicher Nettigkeit.
Auch alleine schon aufgrund der bedachten Texte, welche zynische Kritik äußern, aber immer nachvollziehbar bleiben. Darüber hinaus klingt die Musik, frei von Pathos, manchmal fast schon düster mit einem Hang zur Dramatik.
Vielschichtige Eigenschaften einer Band, die mit unbändiger Energie kompakt vereint werden und sich nicht als Aneinanderreihung verschiedenster Songs bemerkbar machen. So auch im Verlauf der beiden Stücke auf dieser Split-Single, welche leider viel zu schnell vorüber sind.
Doch auch MAD MINORITY wissen zu gefallen. Textlich ebenfalls deutschsprachig und nicht minder angepisst als die Kollegen von KAPUT KRAUTS, werden in Windeseile vier Songs heruntergeholzt.
Wenn es einer Band gelingt, vier Stücke auf einer Single-Seite unterzukriegen, dann spricht das für sich. Und wenn es im Verlauf eines solchen Geknüppels auch noch gelingt, verspielte Breaks und Abwechslung unterzubringen, dann spricht das definitiv für diese Band.
Bitte mehr davon. Von allem.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Florian Feldmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Alex Gräbeldinger