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KAISERS

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Aufgelöst hatten sie sich ja eigentlich nie, die KAISERS lagen einfach auf Eis, und ab Mitte der 2010er Jahre gab es gelegentliche Festivalauftritte. Nun hat es aber tatsächlich geschlagene 246 Monate gebraucht, bis der schottische Beat-Hochadel sich zu einem neuen Album aufgerafft hat. Allerhöchste Zeit, denn kaum eine andere Band vermochte seit dem 2002er Album „Shake Me!“ die Lücke zu füllen. Also setzte sich Kaiser George (Miller) hin und schüttelte ein paar höchstwertige Beat-Songs aus dem Ärmel. Diese treffen den Nagel auf den Kopf. Das Songwriting ist schlicht atemberaubend, aber auch der Sound stimmt, die Produktion (erstmals ohne Liam Watson), ist auf höchstem Niveau, eingespielt im bandeigenen KGM Sound Studio. Das Album geht mit der 2021er Single „That kind of fun“ an den Start, eine treibende Zwei-Akkorde-Rock’n’Roll-Nummer im Chuck Berry-Stil. „Keep walking that way“ folgt, eine melodische Beat-Ballade (à la Arthur Alexander) mit enorm gutem Gesangspart von George. „Tremblin’“, ist ein Uptempo-Folk-Beat, in dem sich Einflüsse von HOLLIES wiederfinden, während der Stomper „Hey Lulu“ (nicht die Shane Fenton-Nummer!) direkt ins Tanzbein schießt. „Voodoo Lily“, einziger Songbeitrag von Kaiser Gus, erinnert an Joe Meeks Horror-Rocker Screaming Lord Sutch und „You tell me“ könnte ein Outtake aus dem „Help!“-Soundtrack sein. Jedes Stück des enorm vielseitigen Albums hätte 1964 mindestens die Top Ten geknackt. Ein „All killer, no filler“-Release von außerordentlicher Qualität, der im „Neo“-Beat-Genre einen neuen Standard setzt.