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THE CAT INSIDE

Kai Grehn

„Ich bin kein Hundehasser, aber ...“ heißt es hier an einer Stelle, und ganz klar: dieses Hörspiel, basierend auf dem Buch „The Cat Inside“ von William S. Burroughs ist nichts für Hundemenschen, sondern sei ausdrücklich nur Katzenliebhaber:innen empfohlen. Burroughs, Jahrgang 1914 und 1997 gestorben, war eine Underground-Ikone aus der Beat Generation, mit „Junkie“ (1953) und „Naked Lunch“ (1959“) verfasste er prägende Bücher für die Beat- und Hippie-Generation, mit Strahlkraft bis in die Punkszene der Siebziger und Achtziger, als es auch zahlreiche Kooperationen mit Künstler:innen aus diesem Kontext gab. 1986 veröffentlichte Burroughs die Kurzgeschichtensammlung „The Cat Inside“, in der er sich, ergänzt um Illustrationen von Bryon Gysin, an all die Katzen erinnerte, denen er als Weitgereister in seinem Leben begegnete. In gewisser Weise ist es „über Bande“ eine Art Autobiographie, denn daran, wie Menschen über Tiere denken und reden, erkennt man, was sie für Menschen waren. In meinem Fall ist somit klar, dass ich eher mit Burroughs und Bukowski sympathisiere als mit Hemingway. Es berührt, wie liebevoll Burroughs über seine Katzen schreibt, generell über das Verhältnis von Katzen zu Menschen. Kai Greth hat aus Burroughs Texten, die von Esther und Udo Berger ins Deutsche übersetzt wurden, ein etwas über einstündiges Hörspiel gemacht, mit verschiedenen Sprecher:innen, bei denen nur bisweilen die schlecht gesprochenen englischen Passagen nerven. Musikalische Unterbrechungen kommen von TARWATER. Ein unbedingt hörenswertes Feature für Borroughs-Fans und Katzenmenschen – ich werde mich mal auf die Suche nach dem Buch begeben, das war mir bislang entgangen.