Atheismus hin oder her, wer von uns hat ihn nicht schon oft gebraucht, den Schutzheiligen der hoffnungslosen Fälle? Justin Townes Earle hat ihn sicherlich schon sehr oft anrufen müssen. Auf diesem, seinem achten Album hat der Sohn von Steve Earle sich allerdings stärker mit den Problemen seiner Landsleute beschäftigt als mit seinen eigenen, auch wenn da eventuell viele Parallelen zu finden wären.
Menschen, die überall im Land auf ihre eigene Art dem Alltag trotzen oder ums Überleben kämpfen. Earle ist über die Jahre zu einem immer stärkeren Songwriter gereift, der hier Mississippi-Swamp-Blues mit alternativ-folkloristischen Einflüssen zu einer extrem homogenen Platte verarbeitet hat.
Dass dabei auch mal Country oder Oldschool-Rockabilly durchkommen darf, macht das Ganze rund. Eine Platte, die sowohl gesanglich als auch musikalisch vollkommen zu überzeugen weiß, was nicht zuletzt an ihrer Eindringlichkeit liegt, mit der die Songs vorgetragen werden.
Dass Earle dabei komplett auf jede Art von Pathos verzichtet, macht ihn zu einer angenehmen Ausnahme im Genre. Stellenweise meint man es mit einer alternativen und unkommerziellen Version von Bruce Springsteen zu tun zu haben.
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