Mit 35 Jahren hat Justin Townes Earle, der Sohn von Singer/Songwriter-Ikone Steve Earle, ganz in der Tradition seines Vaters schon einige Höhen und Tiefen im Leben erlebt, darunter mehrere Überdosierungen von Heroin.
Und es wäre wirklich schade gewesen, wenn ihn Drogen bereits in jungen Jahren dahingerafft hätten, denn seit seinem Debütalbum „The Good Life“ von 2008 ist Earle als Songwriter und Sänger extrem gereift, ohne dabei das Americana-Genre neu zu erfinden.
Das zeigt auch sein neues Album „Kids In The Street“, das nach Veröffentlichungen auf Bloodshot und Vagrant auf New West erscheint, der Heimat vieler anderer anspruchsvollerer Singer/Songwriter-Acts.
Damit könnte Earle auch bei der Grand Ole Opry in Nashville auftreten, deren konservative Grundhaltung ja irgendwelche Modeströmungen zu vermeiden versucht. Solch eher ursprünglich arrangierte und komponierte und möglichst abwechslungsreiche Country-Musik kann Earle aber tatsächlich mit neuem Leben erfüllen, ohne sich dabei als echter Modernisierer hervorzutun.
Diesen stilistischen Konservatismus mag man langweilig finden oder gleich komplett ablehnen, aber Earles Songs haben die nötige Klasse und Eigenständigkeit, um letztendlich doch mehr zu sein, als eine reine Imitation amerikanischer Traditionsmusik.
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