VERBAL ABUSE

Just An American Band

Texas brachte in den Achtzigern einige herausragende Punk- und Hardcore-Bands hervor, die aber schon bald den konservativen Cowboystaat verließen und sich in das liberalere San Francisco absetzten, man denke nur an THE DICKS, M.D.C.

und D.R.I. Auch VERBAL ABUSE aus Houston trugen zum Brain-Drain bei, gingen schon bald nach ihrer Gründung 1981 in die Bay Area, lebten in einem Squat, in dem unter anderem auch Mitglieder DICKS und M.D.C.

hausten, und ergatterten einen Plattendeal mit Fowl Records, wo Anfang 1983 ihr Debütalbum „Just An American Band“ veröffentlicht wurde. Und die zwölf Songs hatten es in sich: wütend rausgethrashte Hardcore-Nummern mit scharfer metallischer Kante, man konnte hier schon ahnen – wie bei D.R.I.

auch –, dass sich da in der Bay Area etwas anbahnte, sich Hardcore weiterentwickeln würde Richtung Crossover und Thrash. In diesem Kontext ist auch zu erklären, dass SLAYER 1996 auf „Undisputed Attitude“ die fünf Songs „Disintegration“, „Free money“, „Verbal abuse“, „Leeches“ und „I hate you“ coverten, was Frontmann Nicki Sicki (siehe Interview in Ox #107) einen Tantiemenscheck über 14.000 Dollar einbrachte.

Seit einigen Jahren ist die Band, die Ende der Achtziger auch in Deutschland tourte und auf Destiny eine Liveplatte veröffentlichte, wieder aktiv, zumindest live. „Just An American Band“, ein Klassiker des US-Hardcore, rauh, wild und ungestüm, wurde nun von Beer City neu gemastert und in einer Auflage von 1.000 Exemplaren auf rotem Vinyl gepresst, inklusive Reprouktion des Original-Innersleeves mit den Texten.