Post-Punk in kristalliner Form kam von der Formation JOSEF K aus Schottland, benannt nach der Hauptfigur in Franz Kafkas Roman „Der Prozess“. Die Band um den charismatischen Sänger Paul Haig und den Gitarristen Malcolm Ross, der nach Auflösung der Band 1982 bei ORANGE JUICE, AZTEC CAMERA und dann bei BLANCMANGE spielte.
JOSEF K waren vielleicht so etwas wie die verkopften Art-School-Post-Punks, die ebenso wie GANG OF FOUR den Funk und fast zaghafte Disco-Rhythmen in ihre Musik integrierten. Da haben als Einflüsse sicherlich JOY DIVISION, PERE UBU, TELEVISION oder SUBWAY SECT eine Rolle gespielt haben.
Es waren aber vor allem die Texte von Sänger Paul Haig, welche die Band ein wenig als die „Intellektuellen“ in Sachen Post-Punk erschienen ließen, da er sich nicht nur von Franz Kafka, sondern auch Albert Camus, Hermann Hesse und Dostojewski inspirieren ließ.
Der Musik von JOSEF K sagt man nach, dass sie die Wurzel des Sounds waren, an dem sich später Bands wie THE JUNE BRIDES und THE WEDDING PRESENT orientieren sollten. „Sorry For Laughing“ ist ein bisher unveröffentlichtes Album, das eigentlich 1981 hätte erscheinen sollen.
Allerdings entschieden sich Postcard-Records-Chef Alan Horne und die Band gegen das Album, da es zu „glatt“ sei. Es gab angeblich zwei Dutzend White-Label-Veröffentlichungen des Albums, die für 1.000 Pfund an Fans gingen, umso schöner, dass die Songs nun via LTM wieder verfügbar sind.
„A moment that didn’t last long, but they were terrific. I liked ‚Sorry For Laughing‘ more than the official release“ (Jon Savage).
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